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05.06.2016 13:39 Alter: 8 yrs

NaWi Science Day in Salzburg

Schüler der 6c erlebten Forschung hautnah


Ein besonderes Erlebnis bot sich Schülern des GYS beim diesjährigen NaWi Science Day in Salzburg. Am Mittwochnachmittag machten sich zwölf Schüler der Klasse 6c auf den Weg zu dieser Veranstaltung. Pünktlich um 18:00 Uhr erreichten sie mit dem Zug Salzburg und etwas später trafen alle wohlbehalten im Hotel ein, in dem sie die Nacht verbrachten.

Die Universität Salzburg gestaltete am nächsten Tag ein abwechslungsreiches Workshop-Programm, das sich speziell an Schulklassen richtete und in dem sich Schüler mit den Themen Pollenflug, Allergien und Alraune sowie mathematischen Algorithmen auseinandersetzen konnten. Betreut wurden die praktischen Arbeiten durch die Mitarbeiter der naturwissenschaftlichen Institute. Sie leiteten die Schüler im Umgang mit Mikroskop, Pipette und Computerprogramm an und lenkten ihre Blicke auf die Besonderheiten und Feinheiten des Mikrokosmos und der Kryptologie.

So konnten die Schüler im ersten Workshop zum Thema Pollenflug ihre Kenntnisse über die unterschiedlichen Bestäubungsarten bei Pflanzen unter Beweis stellen. Welche grundsätzlichen Unterschiede gibt es im Aufbau bei wind- und insektenbestäubten Pflanzen? Welche Pollenbelastungen sind aktuell in Salzburg und Umgebung anzutreffen und zu welchen Jahreszeiten treten welche Pollenarten bevorzugt auf? Wie ist die Handhabung der „Pollen-App“ und welche Informationen lassen sich hiermit über Pflanzen und Allergene in Erfahrung bringen? Jeder, der allergisch auf Stoffe reagiert (und das sind etwa 30% der Bevölkerung), konnte sich mithilfe der App in zeitgemäßer Form auf dem aktuellen Stand zu dem Thema halten.

Im zweiten Workshop experimentierten die Schüler dann am Computer. Es ging um mathematische Algorithmen bzw. Verfahren, mit der z. B. Nachrichten verschlüsselt werden. Die Wissenschaftler ließen die Schüler an ihrer Forschung auf diesem Gebiet teilhaben. Funktionen kennt man ja – nicht zuletzt angesichts der bevorstehenden Mathematik-Schularbeit – aber was sind elliptische Funktionen? Die Schüler analysierten unter Anleitung die Form solcher Funktionen. Es wurden Sekanten- und Tangenten-Schnittpunkte gesucht und gefunden und jeder war einigermaßen erstaunt darüber, dass dies die Grundlage für moderne Verschlüsselungsverfahren darstellt. An einer anderen Station wurde dann am Computer der Verlauf einer sogenannten Kettenfunktion analysiert, wenn diese auf ein Hindernis stößt. Eine einfache Aufgabenstellung aber nichts, das man mit herkömmlichen Methoden der Schulmathematik mehr lösen kann. Hier kommen dann Computer zum Einsatz, die zu der Lösung über Simulation und iterative Verfahren gelangen.

Nach diesem Ausflug in die Mathematik ging es im dritten Workshop in den Bereich Biokosmos. Wie lassen sich Zellen sichtbar und Bakterien nachweisbar machen? Hochauflösende Lichtmikroskope mit bis zu 1000-facher Vergrößerung kamen ebenso zum Einsatz wie Spezialmikroskope, mit der sich Zellkerne und sogar Bakterien erkennen lassen. Ein Abstrich aus der Mundhöhle wurde zunächst in eine Lösung gegeben, zen­tr­ifugiert und anschließend mit fluoreszierenden DNA-Markern versehen. Unterm Mikroskop betrachtet ergab sich dann ein futuristisches Bild, das eher an Galaxien in unserem Weltall erinnerte als an Zell- und Bakterienkulturen in unserem Körper. Aber ohne könnten wir auch nicht leben. Bakterien sind überall, das haben uns die Wissenschaftler der Universität Salzburg in diesem Workshop eindrucksvoll vor Augen geführt.

Zuletzt stand dann die Mikrobiologie im Vordergrund. Es ging darum, die erworbenen handwerklichen Fähigkeiten aus dem Pipettier-Wettbewerb aus dem vorangehenden Workshop umzusetzen bei der Präparation von Substanzen zum Nachweis von Allergenen. Dabei stand allen Forscherteams, bestehend aus jeweils drei Schülern, ein Apfel zur Verfügung, von dem zunächst eine geringe Menge auf einen Substrathalter aufgedrückt wurde. Das Substrat wurde anschließend mit einer Lösung umspült, ein Antikörper wurde zugesetzt und das Ganze dann mit einem Farbmarker versehen. Ein roter Farbumschlag auf dem Substrat brachte den Nachweis auf Allergene. Für alle überraschend, dass sich diese auch in Grundnahrungsmitteln wie z.B. einem Apfel befinden. Es war alles sehr eindrucksvoll. Nicht zu unterschätzen die Bedeutung dieses Forschungsgebietes für jeden, der von Allergien geplagt ist und sich Linderung erhofft.

Es war für alle eine ereignisreiche Exkursion; sie wird sicherlich vielen in Erinnerung bleiben. Leider blieb wenig Zeit, um Salzburg als Stadt noch etwas erkunden zu können. Der Zug erwartete die Schüler bereits um 15:00 Uhr. Alle sind am frühen Abend wieder wohlbehalten in Vorarlberg eingetroffen.

Vielen Dank an die Universität Salzburg für dieses abwechslungsreiche und eindrucksvolle Workshop-Programm. Dank auch an Sabine Hefel, die die Exkursion perfekt organisiert hat (auch wenn sie ihre Teilnahme wegen Krankheit kurzfristig absagen musste). Und letztendlich Dank an die Schüler, die engagiert bei der Sache waren und es sich bei der langen Rückfahrt nicht nehmen ließen, im Zug noch eifrig für die Mathematik-Schularbeit am Folgetag zu üben.

Winfried Brüser

 

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