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24.10.2011 22:02 Alter: 13 yrs

Three Ages – das große Herbstmusical des Musikgymnasiums


Ein voller Erfolg war der Ausflug in die Welt des klassischen Stummfilms, den das Musikgymnasium im heurigen Musical „Three Ages“ unternommen hat.
Buster Keaton, der als glühender Verehrer einer beinahe unerreichbar erscheinenden Schönen sowohl in der Steinzeit als auch im sittenstrengen Amerika der 30-er Jahre mit beachtlichen Nehmerqualitäten ausgestattet sein musste, war das Vorbild, nach dem Martin Lindenthal seine zeitgenössische Version des Themas „Love Story“ gestaltete.
Eindrucksvoll war die „Filmmusik, mit der die oft umwerfend komischen Szenen auf der Leinwand begleitet und unterstrichen wurden. Teils stimmungsvoll, teils mitreißend wechselten sich anspruchsvolle Chorinterpretationen bekannter Songs der Unterhaltungsmusik ab mit beeindruckenden Solo-Nummern und auch die klassische Musik kam dabei nicht zu kurz.
Aber, was wäre die grandioseste Musik ohne die Spielfreude der vielen DarstellerInnen in all ihren Haupt-, Neben- oder Statistenrollen! Schier unglaubliche Verwandlungen gingen da auf der zentralen Bühne vor sich, das Publikum war hautnah dabei und meinte, die ach so vertrauten SchülerInnen oder MitschülerInnen beinahe nicht wieder zu erkennen. Vielleicht brachte sogar so viel offenkundige jugendliche Unbekümmertheit manch honorigen Besucher in eine vorübergehende moralische Notlage.....?
Allen Beteiligten muss also höchstes Lob ausgesprochen werden. Wie immer ist es Martin Lindenthal, der mit seinen sprühenden Ideen die Grundlage für die großen Erfolge legt. Aber nicht nur das – seine wertvolle pädagogische Leistung besteht auch darin, diese Ideen so zwingend an sein jugendliches Ensemble weiter zu geben, dass diese großartigen Darbietungen gemeinsam mit voller Begeisterung erarbeitet werden können, sowohl auf musikalischem als auch schauspielerischem Gebiet – werden doch viele Rollen den DarstellerInnen quasi „auf den Leib“ geschneidert.
Großen Anteil am Erfolg haben auch die lebendigen und ideenreichen Choreographien von Brigitte Jagg, die es ebenfalls meisterhaft versteht, die Potenziale der Jugendlichen zu erkennen und individuell zu fördern.
Einen besonderen Beitrag zum musikalischen Höhenflug leistete in diesem Jahr in jedem Fall die Big Band, deren Mammut-Programm von Herbert Walser großartig einstudiert wurde. Durch viele „Neuzugänge“ auf Vollbesetzung erweitert, bestach sie sowohl in der Ensembleleistung als auch in den verschiedenen Soli.
Und natürlich bewegten sich auch die Streicherinnen, die von Markus Kessler vorbereitet wurden, auf gewohnt hohem Niveau,
Aber nicht nur im künstlerischen Bereich muss so großes Lob ausgesprochen werden. Zwei Wochen Proben bzw. Aufführungen bedeuten große Konzentration und das Neben- und Miteinander von 120 jungen Leuten auf engem Raum. Dass es dabei keinerlei Reibereien oder Probleme gibt, spricht für die hohe soziale Kompetenz der MusikgymnasiastInnen. Besonders hervorzuheben ist auch der Einsatz der Technikertruppe, die nach vielen Nachmittags- und Abendeinsätzen den Kampf mit den technischen Feinheiten bravourös gewonnen hat.
Dass nach der letzten Aufführung natürlich noch der Schlussakt „Pförtnerhaus aufräumen“ folgte, versteht sich von selbst. Auch dabei waren viele vorbildlich im Einsatz, ehe es zum wohlverdienten, abschließenden Rössle-Umtrunk ging.
Ein riesengroßes DANKESCHÖN an alle, denn nur alle gemeinsam können solche Erfolge schaffen!

PS zu meinem letzten Musical-Bericht
Fast neun Jahre lang durfte ich die MG-Musicals von Beginn an bis jetzt begleiten und die einzelnen Aufführungen, das gemeinsame Genießen des Erfolges werden wohl mit zu den schönsten Erinnerungen an meine Lehrerinnentätigkeit zählen. Mitzuerleben, zu welchen großen Leistungen unsere leider oftmals geschmähte Jugend fähig ist, wenn sie von so hervorragenden Pädagogen und KünstlerInnen angeleitet wird, ihr Potenzial zu entfalten, hat mich einfach mit Begeisterung erfüllt, hat mich gelehrt, die so unterschiedlichen Charaktere oder auch persönlichen Belastungen hinter den „SchülerInnen“ genauer wahrzunehmen und hat mir den „Schulalltag“mit pulsierendem Leben erfüllt. Ich wünsche dem Team um Martin weiterhin viel Erfolg und Frauke Kühn als meiner Nachfolgerin im „Management“ alles Gute  - nicht zuletzt für die kommenden 10-Jahres-Jubiläumsvorstellungen!

Gerlinde Eherer

..allle Bilder der Veranstaltung...