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05.06.2023 20:36 Alter: 318 days

„Erasmus+“-Projektwoche in Tartu


Fünf Schüler:innen verbringen aktuell eine Woche bei Gastfamilien in Estland. Begleitet werden sie von Professorin Brigitta Bekesi und Professor Martin Dür.

Bereits um halb vier in der Nacht trafen wir uns am Sonntag, um die Anreise in die Kulturhauptstadt Europas des Jahres 2024 anzutreten.

Die Studentenstadt hat knapp einhunderttausend Einwohner und liegt im Osten Estlands.

Unsere Gastgeberschule hat uns herzlich aufgenommen und wir haben eine Schultour bekommen, während der wir zu unserer Überraschung festgestellt haben, dass der Unterricht äußerst ruhig vonstattengeht. Außerdem haben Schüler:innen die Möglichkeit, sich zusammenzuschließen und sich eigene Schulfächer zu wünschen. Sobald sich mehr als 16 Schüler:innen finden, sucht die Schule eine geeignete Lehrperson für das gewünschte Fach. Ebenfalls ungewohnt ist, dass es keine fixen Klassenzimmer gibt, sondern nur Fachzimmer und die Schüler:innen immer den Raum wechseln.

Bei der anschließenden Stadttour haben wir bemerkt, dass das Sprachniveau in Englisch in Estland sehr hoch ist. Am Abend zeigten uns die Gastgeber noch einen schwungvollen Volkstanz und bei den anschließenden Gruppenspielen konnte das Team Österreich sehr gut abschneiden.

Etwas, was uns allen beim Schlafengehen aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Sonne erst sehr spät untergeht. So ist es teilweise bis 23:30 Uhr noch hell und die Dunkelheit dauert nicht länger als bis 3:30 Uhr. Als wir dann dienstags bei bereits aufgegangener Sonne aufstanden, bekamen wir eine kurze, von den heimischen Schüler:innen veranstaltete Präsentation über Estland. Ein wichtiges Thema war dabei das Wasser. Wasser ist auch das Hauptthema des Erasmusbesuches, weswegen wir dann eine Getränkeproduktion und einen Strand besuchten. Der Strand liegt am Hauptfluss Tartus namens Emajõgi. Auf dem Fluss hatten wir eine Bootsfahrt, auf der weltweit einzigen nach historischen Plänen nachgebauten Barge, einem typisch estnischen Schiff, welches über 600 Jahre dem lokalen Transport diente. Die Barge wurde von Student:innen nachgebaut und ist motorisiert. Ab nächstem Sommer wird sie noch ein Schwesterschiff bekommen.

Wir freuen uns auf die restliche Zeit in Tartu und auf alles, was wir noch hier erleben werden.

Oliver Bucher und Frederick Jehle

 

Nachtrag

Nach einer spannenden Woche in Tartu in Estland kehrten wir fünf Schüler:innen sowie unsere Begleitpersonen Herr Professor Dür und Frau Professor Bekesi am Samstagabend nach Feldkirch zurück.

Im Rahmen des „Erasmus+“-Projektes durften wir eine Woche lang in die estnische Kultur eintauchen und waren dort bei Gastschüler:innen untergebracht.

Am Donnerstag haben wie den Valgesoo Bog besucht, einen etwa 50 Minuten von Tartu entfernten Nationalpark. Dieser Ausflug hat deutlich gemacht, wie flach Estland ist, denn der höchste Punkt des Landes liegt auf 318 m über dem Meeresspiegel. Die Temperatur kann im Winter Tiefstwerte von bis zu -25 Grad erreichen und Dank der vielen Wasser- und Sumpfgebiete gehen viele Estländer:innen Eislaufen.

Am letzten gemeinsamen Tag unserer Reise stand ein Besuch des Nationalmuseums auf dem Programm, was uns alle sehr mit dessen Inhalten überzeugen konnte. Das Museum ermöglichte uns mit vielen interaktiven Stationen und faszinierenden Berichten einen Einblick in Estland zur Zeit der UdSSR. Estland ist seit August 1991 unabhängig, als es sich gemeinsam mit den anderen baltischen Staaten von der Sowjetunion lösen konnte. Dennoch gibt es noch eine Vielzahl an Häusern, die an die UdSSR erinnern. Die meisten dieser Gebäude sind jedoch bereits baufällig und werden Stück für Stück ersetzt.

Die estnischen Chöre spielen eine große Rolle für das Nationalgefühl der Estländer:innen. Wir kamen in den Genuss, einem solchen gleich zu Beginn unserer Reise zuhören zu dürfen. Nach dem Museumsbesuch gab es noch ein letztes gemeinsames Mittagessen, bevor es Abschied nehmen hieß. Alle Schüler:innen bekamen eine Urkunde und eine Trinkflasche als Geschenk der Gastgeberschule.

Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung. Während sich drei Schüler:innen beim Wakeboarden versuchten, ließen die anderen ihren letzten Nachmittag gemütlich in einem Kaffee ausklingen.

Am Samstagmorgen hieß es dann endgültig Abschied zu nehmen, da unsere Heimreise über Tallinn, Frankfurt und Zürich bereits um 09:00 Uhr startete. Um 21:00 Uhr kamen wir schließlich in Feldkirch an und beendeten eine schöne Woche. Wir bedanken uns bei unserer Partnerschule in Estland für die Organisation dieser interessanten Woche. Die estnischen Schüler:innen haben sehr viel Zeit in die Vorbereitung sowie in die Umsetzung investiert und uns die ganze Woche begleitet, obwohl viele von ihnen die Matura und damit die Schule bereits abgeschlossen haben.  

Miriam Jehle, Linus Lehninger und Oskar Pflanzner

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