Coquere Romanorum antiquorum modo

„Kochen wie die alten Römer“ – auf dieses Experiment ließ sich eine kleine, aber sehr feine Gruppe von Schüler*innen unseres Gymnasiums am Nachmittag des 10.5.2023 ein. Gekocht wurde im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Latin Lovers“: Diese wurde von den Lateinlehrerinnen des GYS ins Leben gerufen, und zwar mit dem Ziel, Lateinliebhaber*innen und/oder Interessierten an der Antike die Möglichkeit zu bieten, einen tieferen Einblick in die römische Kultur abseits des Regelunterrichts zu erhalten.

Glücklicherweise mussten die Schüler*innen weder Flamingozungen noch Schweineeuter zubereiten (derart abenteuerliche Rezepte sind uns durchaus überliefert!), sondern wir beschränkten uns auf die Zubereitung einfacher, aber in der römischen Kulinarik weit verbreiteter Gerichte:

Zur Vorspeise gab es moretum (Schafskäsepaste mit Kräutern) und epityrum (Olivenpaste), zu beidem wurde Brot gereicht. Der Hauptgang bestand aus einer Variante der puls: Es handelt sich dabei um einen Getreidebrei, der das Nationalgericht der römischen Antike darstellte. Fehlen durfte natürlich auf gar keinen Fall die berühmte Fischsauce garum, welche die Römer*innen beinahe jeder Speise (auch Süßspeisen!) zufügten. Diese verlieh den römischen Gerichten ihre äußerst charakteristische, salzig-würzige Note. Ersetzt haben wir garum durch thailändische Fischsauce, die unser Hauptgericht nicht wie erwartet nach Fisch, sondern nach Käse schmecken ließ.Die Nachspeise bestand aus mit Nüssen gefüllten, in Honig karamellisierten Datteln, auch als dulciadomestica bezeichnet.

Durch unser kleines Koch-Unterfangen konnten sich die Schüler*innen ein Bild von der römischen Kochkunst und Esskultur machen und sich – zumindest geschmacklich – den Römer*innen einen Hauch näher fühlen.

Catherine Schwendinger