< Eine Weihnachtsnacht in der Schule, 2b Klasse
07.12.2012 13:25 Alter: 11 yrs
Kategorie: Schülerbeitrag

Piñata-Fest


Im vergangen Schuljahr haben wir, die Spanisch WPF Gruppe der 7. Klassen, uns etwas ganz Besonderes zum Abschluss des Schuljahres ausgedacht. Ein Piñata-Fest. Unter Leitung von Frau Professor Malin haben wir selbstständig einige Piñatas gebastelt, wobei sich vor allem die Herstellung dieser Tiere an sich als recht lustig erwies.

Moment, was? Sie wissen nicht, was eine Piñata ist? Da müssen wir Sie wohl erst aufklären:

Eine Piñata ist eine Figur aus Pappmaché die bunt angemalt wird. Meistens werden dabei Tiere dargestellt. Diese Figuren werden mit Süßigkeiten gefüllt und mithilfe eines Seils oder ähnlichem an einen Baum aufgehängt. Sie erinnern sich, fantastisch! Ja es sind diese seltsamen bunten Dinger die manchmal auch bei uns an Kindergeburtstagen zerschlagen werden. Aber man schlägt nicht einfach nur drauf, das wäre ja langweilig. Nein, man verbindet dem Kind, das gerade an der Reihe ist, die Augen, dreht es noch ein paar Mal im Kreis und lässt es dann auf die Piñata schlagen. Eigentlich gehört zu diesem Brauch aus Spanien noch ein Lied. Wir werden Ihnen hier die erste Strophe von diesem angeben und gleich übersetzen:

 

Dale, dale, dale

No pierdas el tino

Porque si lo pierdes

Pierdes el camino


Schlag sie, schlag sie, schlag sie

Verlier nicht dein Ziel

Denn verlierst du es

Kommst du vom Weg ab


Wir sind uns sicher, dass Sie auch noch etwas über die Geschichte der Piñata wissen wollen. Ihren Ursprung haben die Piñatas in China, wo sie von Marco Polo das erste Mal gesehen wurden. Die Chinesen begrüßten mit diesen bunten Figuren das neue Jahr. Im 14. Jahrhundert wurde dieser Brauch dann auch in Südeuropa bekannt und in Spanien bekam der 1. Sonntag in der Fastenzeit sogar den Namen Danza de la Piñata.

In der katholischen Kirche hatte die Piñata die Form eines Sterns, von dem jede Zacke etwas Schlechtes repräsentierte.  Die Kinder hatten die Aufgabe diesen zu zerschlagen. Wenn sie die Piñata zerschlugen, zerschlugen sie somit auch das Schlechte.

Um ihre religiösen Zeremonien für die Indianer interessanter zu gestalten, bedienten sich die Missionare im 16. Jahrhundert ebenfalls der Piñata. Bis heute ist dieser Brauch in Mexico sowie in Teilen Lateinamerikas verbreitet.

Doch nun zurück zu unserem Fest. Denn zu einem richtigen Piñata-Fest gehört eben mehr, als nur eine Piñata.

In unserem Fall trafen wir uns zuvor in der Schule, um die restlichen Vorbereitungen zu treffen. Dazu gehörte unter anderem die Piñatas, von denen wir sechs Stück hatten, auf die drei Bäume im Innenhof der Schule zu hängen. Außerdem haben wir Gemüse kleingeschnitten, den Dip vorbereitet und dafür gesorgt, dass unser „Ghettoblaster“  funktioniert und mit Strom versorgt ist. Nachdem diese nicht ganz unwichtigen Kleinigkeiten erledigt waren, und Essen und Getränken in der Nähe unserer Piñatas auf einem Tischlein standen, konnte das Fest endlich beginnen.

Wir hatten alle einen riesen Spaß und haben viel gelacht. Unsere Piñatas erwiesen sich als äußerst stabil und wir haben uns vor allem an zwei von ihnen die Zähne ausgebissen. Doch früher oder später erreichten wir bei jedem der Pappmaché Gebilde das Ziel: Es vom Baum herab zu schlagen. Anschließend haben wir das, was von unseren Süßigkeiten übrig geblieben ist, unter einander aufgeteilt und uns über die Gemüsestreifen mit Dip hergemacht.

Alles in allem war unser Piñata -Fest ein voller Erfolg und jeder von uns würde wahrscheinlich sofort wieder an einem solchen teilnehmen.

Leider konnte unser Klassenvorstand Herr Prof. Möstl nicht daran teilnehmen, da er verhindert war.

Wir wollen uns an dieser Stelle aber noch bei unserem, ebenfalls nicht erschienenen Direktor für die großzügige Spende bedanken.

Ein besonderer Dank gilt auch Frau Prof. Malin, ohne die dieses Fest vielleicht gar nicht zustande gekommen wäre. Allerdings hat jeder aus der Spanisch WPF Gruppe dazu beigetragen, dass dieser Nachmittag so reibungslos verlief.

In diesem Sinne:

¡Adiós!

 

Text: Ramona Feier

Leitung: Frau Prof. Malin

Gruppe: Gamze Yayla (7a), Julia Pfefferkorn (7a), Lena Domig (7a), Linda Kalb (7b), Magdalena Frick (7a), Max Behrle (7a), Miriam Scherrer (7a), Rafael Frey (7m), Ramona Feier (7a), Sälma El-Gamal (7a), Shanice Onda (7a)

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