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26.06.2008 20:36 Alter: 16 yrs

Ethik-Projekt der Gruppe 7bc

Unser Glück ist die Not der Anderen!


Im Februar 2008 startete die Ethikgruppe 7bc ein Projekt zum Thema: „Unser Glück ist die Not der Anderen“. Ziel war die Förderung des Problembewusstseins über Armut und Reichtum auf der Welt. Zunächst beschäftigten wir uns mit der Frage unserer alltäglichen Konsumgewohnheiten und anschließend im Kontrast dazu mit dem Film „Darwins Nightmare“. Das schärfte unseren Blick und wir stießen auf Kaufsucht einerseits und Verelendung in Afrika als Kehrseite der Medaille:

• 2.556 Millionen Menschen (47% der Bevölkerung in den Entwicklungsländern) leben von weniger als zwei Dollar am Tag
• 985 Millionen Menschen leben von weniger als einem Dollar am Tag
• 854 Millionen Menschen sind chronisch unterernährt
• Jedes Jahr sterben 5,5 Millionen Kinder durch Hunger. Das sind mehr als 15.000 am Tag!
..und wir sind größtenteils mitschuldig!

Erste Ergebnisse unserer Recherchen und Diskussionen:
• Durch nicht bedachte Einkäufe von billigem Obst aus Afrika unterstützen wir den Krieg in fernen Ländern.- Die Früchte aus diesen Ländern sind nicht nur so billig, weil die Arbeiter dort unter dem Mindestlohn bezahlt werden, sondern weil die (illegalen) Waffenhändler die Flugtransportkosten dafür fast ganz übernehmen.
• Lohnarbeit bedeutet in vielen armen Ländern erniedrigende Ausbeutung des Menschen. Frauen  und Kinder werden zur Prostitution gezwungen, die Menschen verhungern und vielfach werden Hilfsmittel aus dem Ausland von korrupten Regierungen fehlgeleitet.
• Durch den Mangel an Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten und ein extremes Ungleichgewicht zwischen Ober- und Unterschichten können und kommen die Menschen nicht aus diesem Teufelskreis heraus.
• Mit unseren unbedachten Einkäufen unterstützen wir das Leid und den Tod anderer Menschen.

Wir leben wie Maden im Speck. Durch den Verzicht auf das Autofahren auf kurze Distanzen ( besser Fahrrad fahren), das Kaufen von Wasser aus der Flasche ( wir haben das beste Quellwasser, das man sich wünschen kann) könnte unter anderem genügend Geld gespart werden, um wenigstens ein Teil der Einkäufe aus fairem Handel zu erwerben.

So gibt es gibt Menschen auf dieser Welt, an deren Leid wir direkt und indirekt schuld sind und es liegt an uns, dies wieder geradezubiegen.
Nach heftigen Diskussionen und Interessenskonflikten in unserer Gruppe entschlossen wir uns, unser gewonnenes Wissen in die Tat umzusetzen: Wir starteten ein Hilfsprojekt.

Von unserer Mitschülerin Laura Mathies erfuhren wir von der Problematik der Aidswaisen im Hochland von Tansania und einer BürgerInnen-Initiative, die sich dort bereits seit Längerem engagiert. Unser weiteres Bemühen im Unterricht ließ uns zu einem gemeinsamen Konzept gelangen. Dabei war uns wichtig, SchülerInnen und LehrerInnen auf die stets aktuelle und wachsende Aidsproblematik aufmerksam zu machen und sie aufzufordern etwas dagegen zu unternehmen. Mit unserer Pizza-Aktion versuchten wir Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

Das „Pizza-Projekt“ wurde von einer kleinen Gruppe von 11 Personen getragen. Zunächst traten wir in Verhandlungen mit der Direktion, wo es galt die Erlaubnis dafür so wie die Küchenbenützung zu erreichen. Wir wollten über unsere Pizzabäckerei unseren MitschülerInnen eine gesunde Mittagsjause bereiten und den damit erzielten Erlös den Aidswaisen sponsern. Direktor Dr. Konzett stellte uns einen Beitrag der Schule in Aussicht, wenn wir das Projekt erfolgreich abwickeln. so fand Pizza-Aktion an zwei Donnerstagen in der Mittagspause statt und war ein großer Erfolg. Es wurden damit nicht nur unsere Mitschüler satt und zufrieden sondern den Aidswaisenkindern in Mdabulo geholfen. Die gesamten Einnahmen von 310 € haben wir dann direkt auf das Spendenkonto der Schlinser BürgerInnen-Initiative überwiesen, welche garantiert, dass diese Mittel direkt vor Ort eingesetzt werden.

Waisenkinder in Tansania
Waisenkinder in Mdabulo (einem Dorf im Hochland Tansanias) leben größtenteils in ärmsten Verhältnissen. Schlafen können sie öfters bei Großeltern oder in der Nachbarschaft, da das für sie alleine zu gefährlich wäre. Für das tägliche Essen und die Schuluniform müssen sie meist selbst aufkommen – für viele ein nicht zu bewältigendes Problem! Mit Hilfe von Patenschaften und solcher Spenden erhalten nun die Waisenkinder das Allernotwendigste, um ihre Grundbedürfnisse wie  Nahrungsmittel, die sie nicht selber anbauen können (Öl, Salz und Seife...) und Schulmaterialien zu stillen. Wichtig dabei ist, dass die Kinder selbständig bleiben, die Schule weiterhin besuchen und sich somit eine Zukunft im eigenen Dorf aufbauen können. So ist gewährleistet, dass 100% der Spendengelder an die Aidswaisenkinder in Tansania gehen.

Brüstle Maximilian und Mathies Laura, 7b

Spendenkonto: 
EINE WELT GRUPPE SCHLINS-RÖNS
Kontonummer: 2434793
BLZ: 37458 Raiba Walgau-Großwalsertal
IBAN: AT033745800002434793
BIC: RVVGAT2B458