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12.10.2008 12:12 Alter: 16 yrs

Nationalratswahl in aller Munde

Keine Politikverdrossenheit in der 8B


Den Vorwurf der Politikverdrossenheit unter Jung-Erwachsenen haben die Schüler der 8b in den vergangenen Wochen vor der Nationalratswahl mehr als entkräftet. Bereits bei der einführenden Nachfrage nach versprochenen Wahlzuckerln der im Nationalrat vertretenen Parteien wurde schnell klar, dass Zeitungsartikel, Diskussionsrunden im Fernsehen und Werbeplakate genauestens studiert wurden. So ergaben sich während der Unterrichtsstunden vor der Wahl immer wieder heftige Debatten über Sinnhaftigkeit oder Umsetzbarkeit der abgegebenen Parteiversprechen sowie die Glaubwürdigkeit der einzelnen Spitzenkandidaten. Ergänzend unterhielten wir uns unter anderem aber auch über Themen wie das aktive und passive Wahlrecht, die Voraussetzungen für den Einzug in den Nationalrat, die Briefwahl bis hin zum auszufüllenden Stimmzettel. Die Vorbereitung auf die Nationalratswahl gipfelte dann wie im tatsächlichen Politikeralltag in der Elefantenrunde. Die Schüler mussten sich für eine Partei entscheiden, sich mit Gebieten wie „Bildung, Wirtschaft (Teuerung), Integration, Verkehr und Umwelt, Europa etc.“ auseinandersetzen und ihren Spitzenkandidaten für die anschließende Diskussionsrunde vorbereiten. Diese leitete dann – wie könnte es anders sein – „Frau Thurnherr“, die es immer wieder verstand, die Kandidaten mit gezielten Fragen zu leiten und bei verbalen Regelverstößen zu zügeln. Die Schüler-Spitzenkandidaten vergaßen binnen kürzester Zeit den Unterrichtsraum und man hatte das Gefühl, es handle sich tatsächlich um die Elefantenrunde der Großparteien. Dabei durften auch witzige Versprecher nicht fehlen. So zum Beispiel, als „Herr Werner Faymann“ plötzlich gegen die Abschaffung der Studiengebühren plädierte und damit in dasselbe Horn wie „Herr Wilhelm Molterer“ blies. Doch solche Fauxpas machten das Ganze nur noch interessanter. Zusammenfassend lässt sich sagen: Jede Unterrichtsstunde zeigte aufs Neue, dass die Schüler sehr wohl daran interessiert sind, Demokratie mit ihrer wohlüberlegten Stimme (und darauf können sie zu Recht stolz sein) mitzugestalten.

Prof. Philipp Wolf