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07.06.2009 16:53 Alter: 15 yrs

GYS EU-Wahlumfrage

EU - das unbekannte Wesen


Besonders die Jugend fühlt sich beim Thema EU-Wahl viel zu wenig informiert. Auch die anderen Bevölkerungsgruppen wissen nicht gerade gut Bescheid. Das war das Ergebnis einer Diskussion der Ethikgruppe am Gymnasium Schillerstraße, Feldkirch. Diese besteht aus Schülerinnen und Schülern der 7d und 7e Klasse und wird von Prof. Gerhard Pusnik unterrichtet. Ihre Annahme wollten die Ethik Schülerinnen und Schüler auf deren Richtigkeit hin untersuchen und führten am Freitag, 29. Mai 2009, eine Umfrage in der Feldkircher Fußgängerzone durch.

Das Ergebnis im Detail
Von 59 Befragten Personen werden 43 Wähler ihre Chance nützen und am 7. Juni 2009 bei der EU-Wahl ein Kreuzchen machen. Nur dreizehn der Befragten wissen, dass sie definitiv nicht zur Wahl gehen werden. Drei sind noch unentschlossen. Weiters ging aus der Befragung hervor, dass die eindeutige Mehrheit der zur Wahl Entschlossenen sich schon für eine der kandidierenden Parteien entschieden hat.

Auch einige Gründe für die Nichtteilnahme an den EU-Wahlen wurden gesucht. Darauf gab es verschiedene Antworten. Die einen finden, dass sie – wörtliches Zitat – „nichts mit den unqualifizierten Affen von Politikern“ zu tun haben wollen. Die anderen gehen nicht zur Wahl wegen politischem Desinteresse, Bequemlichkeit, weil sie an einem „Wahlzirkus“ nicht interessiert sind, weil eine Stimme nicht ausschlaggebend sei oder weil sie nicht im Lande seien.

Unterschiedliche Erwartungen
Die Bandbreite, über das was das EU-Parlament in den nächsten fünf Jahren leisten soll, ist sehr groß: Ein Nichtrauchergesetz soll erlassen werden, mehr Einsatz für Arbeitnehmer, weniger Korruption, Verbesserung des sozialen Lebens und der Wirtschaft, Österreich soll gut vertreten werden, höhere Pensionen sollte es geben, Probleme sollen gelöst werden und mehr Transparenz sollte herrschen. Aber es gab auch weniger konkrete Antworten: Das Spektrum reicht von keine Erwartungen (mehr) bis zu „es soll einfach alles besser werden.“ Bei der Frage, ob das EU-Parlament mehr Rechte bekommen sollte, waren die Antworten zwischen ja, nein oder unentschlossen ausgeglichen.

EU-Kenntnisse
Die Ethik-Schülergruppe war auch am politischen Allgemeinwissen der Feldkircher Bevölkerung interessiert und hat folgende Fragen gestellt:
• Wie viele Abgeordnete hat da EU-Parlament? (736)
• Wie viele Abgeordnete kann Österreich entsenden? (17)
• Welche Listen kandidieren für das EU Parlament in Österreich? (SPÖ, ÖVP, FPÖ, BZÖ, die Grünen, KPÖ, Liste HPM)

Das Ergebnis ist ernüchternd. Die Umfrage bestätigt die Annahme nach der Diskussion im Unterricht: Es hapert gewaltig am Wissen über die EU.


Antonia Herburger, 7e