< Erster Schnee
08.12.2021 17:37 Alter: 2 yrs

Der Brunnen aus Papier


Hommage an den Albrechtbrunnen, Frottage, Collage auf Leinenpapier (alte Geographiekarte), 200x105cm

Katharina, Lara, Vera, Renata, Daria und ich haben uns im Rahmen des Wahlpflichtfachs Zeichnen bei Prof. Rainer Schneider mit dem Brunnen im Schulhof auseinandergesetzt.

Wie könnte man das Werk des kürzlich verstorbenen Künstlers Herbert Albrecht honorieren? Wie könnte man die Form des unregelmäßigen Steins einfangen und ein neues Licht auf das altbekannte Kunstwerk werfen? Diese Fragen hat sich unsere Gruppe gestellt und ist nach einiger Überlegung auf die Idee gekommen, den Brunnen einfach zu kopieren – und zwar von Hand.

Diese Technik nennt sich „Frottage“ und benötigt einen Untergrund, Papier und ein paar Bleistifte. Das Papier wird auf den Stein gelegt und wir übernehmen darauf mit Hilfe der Stifte dessen Struktur. Sie wird also auf einem komplett anderen Medium nachgeahmt. Ein fragileres, aber auch salonfähigeres Medium, wäre es doch ungewöhnlich, einen steinernen Brunnen an die Wand in der Schule zu hängen.

In weiterer Folge wurden einige diese Blätter mittels Drucker vervielfacht und in einer kontrastreichen Collage auf gelber Leinwand angeordnet. Das Resultat ist eine zweidimensionale, abstrakte Kopie der Form des Brunnens mit einer akribisch genauen Reproduktion seiner Oberflächenstruktur. Berührt man das Papier, fühlt man sogar die durch den Druck entstandenen Einkerbungen, was die Präsenz des Originals noch mehr verstärkt.

Alles in allem ist es interessant, sich mit einem Steinbrunnen, dem man möglicherweise zuvor keine allzu große Aufmerksamkeit geschenkt hat, derart zu beschäftigen und Stunden damit zu verbringen, ihm einen neuen Kontext zu geben.

Popescu Carmen, 8d

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