De Madrid al cielo
Am ersten April durften wir endlich unseren langersehnten Trip nach Madrid antreten. Im Zuge des Erasmus-Programms verbrachten wir, die 6d-Klasse, sieben Tage in Spanien. Wir hatten die Ehre, nicht nur als Touristen durch die Stadt zu irren, sondern bekamen mit einheimischen Gastfamilien viele schöne Eindrücke der Stadt und der spanischen Kultur. Diese Familien wurden uns anhand kurzer Steckbriefe, die wir zuvor ausgefüllt hatten, zugeteilt.
Nach einer mehr als zweistündigen Busfahrt und einem nochmaligen zirka zweistündigen Flug erreichten wir endlich Madrid und fuhren von dort mit der Metro zur Schule, wo wir endlich unsere Gastschüler trafen. Unsere Partnerschule IES Manuel Fraga Iribane befindet sich in Sanchinarro, einem kleineren Stadtteil etwas außerhalb des Stadtzentrums von Madrid. Der Empfang gestaltete sich äußerst herzlich: Eugenia spielte ein Stück auf ihrer Violine, die spanischen Schüler*innen hatten Essen und Getränke vorbereitet und durch den intensiven Kontakt vor der Reise kannte man seinen jeweilige*n Partner*in schon gut und umarmte sich auch gleich. Danach gingen wir zusammen mit unseren jeweiligen Partnerschüler*innen nach Hause und blieben das Wochenende über dort, um uns einzuleben und die Essgewohnheiten, Routinen usw. kennen zu lernen. Vielen wurde da schon das Stadtzentrum oder die umliegenden Regionen gezeigt.
Das eigentliche Programm, bei dem uns großartige Aktivitäten erwarteten, startete am Montag. Wir unternahmen zum Beispiel ein Ausflug zur südlich gelegenen Stadt Toledo, der ehemaligen Hauptstadt Spaniens, die bekannt ist für das friedlichen Zusammenleben der drei Religionen Islam, Christentum und Judentum. Ein weiteres Highlight war eine Stadtführung durch Madrid, bei der wir das Museum Reina Sofia besuchten, beim Plaza Mayor antike Foltermethoden kennen lernten und beim Palacio Real erfreulicherweise den monatlichen Wechsel der königlichen Wache miterleben durften. Zudem besuchten wir am Anfang das am teuersten eingerichteten Theater weltweit. Lateinamerikanisches Gold wurde großzügig für exklusives Interieur ausgegeben. Ángel, unser Guide, erzählte uns in spannender Art und Weise von den früheren Reichen und verrückten Königen – Spanien hatte anscheinend gleich ein paar davon.
Neben den kulturellen Eindrücken lernten wir auch den spanischen Schulalltag und das dortige, doch sehr andere Schulsystem kennen. In Kleingruppen besuchten wir verschiedene Fächer und erhielten einen sehr interessanten Einblick, der einige Differenzen zu österreichischen Schulen offenbarte. So duzen sich Lehrer und Schüler*innen, die Beziehung ist freundschaftlicher, aber Mitarbeit und Aufmerksamkeit doch geringer als bei uns.
Das Leben in den Gastfamilien war eine kulturelle Bereicherung für uns. Außerdem konnten wir auf diese Weise sowohl unsere Fremdsprachenkenntnisse in Spanisch als auch in Englisch anwenden und vertiefen. Kann man im Spanischunterricht in Österreich notfalls auf Deutsch zurückgreifen, so muss man in Madrid zwangsläufig versuchen, sich in der Fremdsprache zu verständigen. Die Familien waren hierbei aber sehr offen und haben uns immer sehr hilfreich unterstützt.
Am Mittwoch stand schließlich unser letzter Nachmittag mit den spanischen «Buddies» in Madrid an und der Abschied am kommenden Tag fiel uns schwer. Im Namen der 6d möchten wir uns bei all den engagierten Gastfamilien, dem Erasmus-Team und natürlich bei den involvierten Lehrpersonen, welche die aufwändige Planung und Organisation für uns erledigten, herzlich bedanken. De Madrid al cielo (Nach Madrid ist nur der Himmel schöner) ist der Werbeslogan der spanischen Hauptstadt und wir können nur sagen: ¡Así es!