Nachdem wir uns alle am Morgen des 16. Oktobers in Feldkirch getroffen hatten, fuhren wir mit dem Zug nach Hohenems. Anschließend liefen wir zum Jüdischen Museum. Nach kurzer Wartezeit vor dem Gebäude kamen zwei Damen und wir gingen in einen Seminarraum in der Nähe des Museums.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde gingen wir in Zweierpaare. In den Paaren musste man sich Notizen über die andere Person machen, und zwar zu bestimmten Fragen auf einer Flipchart. Die Fragen bezogen sich auf das Thema „(Meine) Identität“. Dann wurden die Antworten in einem Sitzkreis vorgelesen und besprochen.
Nun bekam jeder ein Kärtchen mit einer Rolle, in die man sich hineinversetzen sollte. Auf diesem Kärtchen stand das Alter, die Herkunft, der Beruf und der Familienstand einer erfundenen Person. Dann stellten wir uns alle in einer Reihe auf, und es wurden Fragen vorgelesen. Wenn man der Meinung war, dass seine zugeteilte Person die Frage mit Ja beantworten konnte, musste man einen kleinen Schritt nach vorn gehen. Am Ende der Fragerunde wurde besprochen, wieso manche Personen weit vorn standen und andere noch ganz hinten. Meist hatten die Rollen, die weit hinten standen, einen Migrationshintergrund oder eine andere Religion als die weiter vorn. Nach dem Spiel hatten wir eine 15-minütige Pause.
Anschließend gingen wir in die Dauerausstellung des Museums und setzten uns in Gruppen zusammen. Nun bekam jede Gruppe ein Bild zum Thema Antisemitismus, zu dem sie sich überlegen sollte, was es darstellte. Das Bild wurde kurz besprochen, dann las eine der Frauen Texte vor, und wir mussten sie den Bildern zuordnen.
Jetzt verteilten wir viele Karten auf dem Boden, auf denen antisemitische Gesetze, Handlungen oder Geschehnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus standen. Diese ordneten wir den vier Eskalationsstufen der Judenverfolgung während des Nationalsozialismus zu: Ausgrenzung, Entrechtung, Verfolgung und Terror sowie Vernichtung Die Karten besprachen wir noch kurz, dann war der Workshop auch schon vorbei.
Wir bedankten uns noch und dann gingen wir wieder zum Bahnhof. Der Tag war informationsreich und interessant!