< Ein Tag als Journalist
25.03.2010 21:57 Alter: 14 yrs

Weltenwanderung

Eine verrückte Idee?


Opens internal link in current windowDiashow: Weltenwanderer

Macht eine Weltenwanderung überhaupt Sinn? Nur wandern oder salopp gesagt „durch die Welt latschen“ und sich dadurch den Unterhalt finanzieren? Wozu? Was denkt man sich dabei? Hat man Angst? Ist da nicht zu viel Risiko dabei?

Gregor Sieböck wählte für sein gerade erst erschienenes Buch bzw. die Vortragsreihe den Titel „ Der Weltenwanderer“. Gerade mal ca. 30 Jahre alt, hat er bereits fast 20.000 km in den Füßen bzw. unter den Schuhsohlen abgespult. Ausgangspunkt für seine unglaubliche „Reise“ war/ist sein Geburtsort Bad Ischl im südlichen Oberösterreich.

Zuerst versuchte er sich in Europa und legte auf Anhieb gleich einmal 3.000 km und etwas mehr zurück. Der Jakobsweg war gewissermaßen „zum Einlaufen, zum Ausprobieren“ oder die „Vorbereitung“ auf die Herausforderungen in anderen Kontinenten, wie Gregor Sieböck es bezeichnete.

Wie viel Gepäck brauche ich eigentlich für meine Wanderung? „Wie viel brauche ich in meinem Leben?“ läßt sich davon für ihn als zentrale Frage ableiten. Wie weit bin ich für meine Entscheidungen selbst verantwortlich und wie viel Sicherheit kann/will ich in meinem Tun und Handeln erwarten?

Gregor Sieböck hat genügend Zeit, um sich (diese) Fragen zu stellen. Wochen ja Monate lang ging es quer durch Europa von Ost nach West (z. B. Finisterre – „das Ende der Welt“), von Nord nach Süd bzw. umgekehrt.
Dann von Südamerika (Patagonien) nach Nordamerika (Kalifornien), den Inkaweg im Hochland, den Highway entlang am Pazifik; sogar von Russland quer durch Japan und schließlich Neuseeland.

Einfach leben – eine Schale Reis, ein Teller Bohnen, frisches Gemüse oder Obst. Wohnen unterm Sternenzelt oder in einer einfachen Unterkunft. Besitz? Geld? Warum soll ich Güter zusammenraffen, damit ich reich bin?

Die Umwelt bewusst wahrnehmen, in sich hinein hören. Tagelang mit sich selbst beschäftigt sein, Fragen stellen und Antworten suchen. Begegnungen mit Menschen unterschiedlicher Kulturen wertvoll und Horizont erweiternd betrachten und letztlich doch wieder in der Heimat Österreich zu landen. Aber nicht allzu lange, denn eigentlich „ist der Weg das Ziel“.

SchülerInnen der 7. und 8. Klassen sowie die BegleitlehrerInnen des GYS bedanken sich bei Gregor Sieböck für seine ganz persönlichen, hoch interessanten und zum Nachdenken anregenden Ausführungen.
Ein großes Lob an die Moderatorinnen Nurdan Simsek und Golalei Rasoul, welche souverän durch die Veranstaltung führten.
Ein Dankeschön auch an Sabine Benzer, stellvertretend für das TaS, dass diese Veranstaltung im Rahmen des TaS-ParT am Dienstag 09. März 2010 durchgeführt werden konnte.

Prof. Walter Pfister