< Sommerschule 2023
20.09.2023 11:23 Alter: 220 days

Cinq semaines sur une île éloignée 11000 km


Leider sind wir mittlerweile schon am Ende unseres Austauschs auf La Réunion angelangt. Auf der einen Seite traurig, dass unsere Zeit hier schon vorbei ist, auf der anderen Seite geprägt von unzähligen Erfahrungen und Eindrücken, an die wir noch lange zurückdenken werden, steigen morgen ins Flugzeug und treten gemeinsam mit unseren Austauschpartner:innen den Heimweg nach Österreich an. Dies möchten wir gern zum Anlass nehmen, um unsere einzigartigen Momente der letzten Wochen mit euch Revue passieren zu lassen.

Wenn wir in Zukunft an die Insel denken, wird uns wohl für immer die besondere Vielfalt und Diversität an Kulturen und Religionen in Erinnerung bleiben. Menschen mit allen möglichen Wurzeln und Hintergründen formen hier eine Gesellschaft, in der das Wort „Rassismus“ völlig fremd ist. Für uns steht nach den letzten Wochen eines fest: An diesem Lebensstil können sich nicht nur die Menschen in Österreich, sondern auf der ganzen Welt ein Beispiel nehmen.

Eines unserer Highlights während unseres Aufenthalts war sicherlich die Besteigung des höchsten Bergs des gesamten Indischen Ozeans, des „Piton des Neiges“. Der Gipfel befindet sich auf einer Höhe von beeindruckenden 3.070 Meter und damit oberhalb der Wolkendecke. Er zieht tagtäglich unzählige Touristen an, die dort den Sonnenunter- oder Sonnenaufgang mit Blick auf die Tallandschaften bestaunen. Gemeinsam mit Monsieur Janc, einem Mathelehrer des Lycées, und einem unserer Austauschpartner bestiegen wir letztes Wochenende die rund 1.700 Höhenmeter. Am Gipfel angekommen, bauten wir unsere Zelte auf, beobachteten den traumhaften Sonnenuntergang und amüsierten uns trotz Minusgrade unter einem wunderschönen Sternenhimmel.

Während eines „Erasmus+“-Aufenthalts lebt man meistens in einer Gastfamilie, was für die Mehrheit der Schüler:innen vielleicht zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig wirkt. Allerdings möchten wir gern von unserer Erfahrung berichten. Unsere Gastfamilien begegneten uns seit Tag 1 mit einer enormen Herzlichkeit und Interesse, was wir unglaublich geschätzt haben. Es war eine sehr besondere und bereichernde Erfahrung, den Alltag mit diesen wunderbaren Menschen zu verbringen, und sie sind für uns definitiv wie eine zweite Familie geworden. Tagtäglich zeigten sie uns ihre Kultur, ihre Gewohnheiten und führten uns zu den einzigartigen Orten der Insel. Wir möchten uns bei den Familien recht herzlich bedanken und hoffen sehr, sie eines Tages wiedersehen zu können.

Der Vollständigkeit halber müssen wir auch Dinge erwähnen, bei denen unserer Meinung noch Verbesserungspotential vorhanden ist. Während unserer Zeit hier haben wir das öffentliche Verkehrssystem in Österreich wieder gelernt zu schätzen. In einen Bus zu steigen, um sich spontan mit den Schulkolleg:innen zu treffen, kommt für die meisten Menschen auf La Réunion nicht in Frage. Das liegt jedoch zu einem großen Teil auch daran, dass viele Orte einfach nicht gut mit Bussen erreichbar sind. Stattdessen werden die Eltern für die Schüler:innen zu Taxifahrer:innen und bringen sie meistens in die Schule, zum Sporttraining oder auch zum Strand. Bevor die Bewohner:innen in Betracht ziehen würden, das Verkehrssystem weiterauszubauen, bevorzugen sie wohl auch noch in naher Zukunft den Kauf eines weiteren Autos.

Auch auf persönlicher Ebene haben wir durch den Austausch viel Neues gelernt und interessante und wichtige Erfahrungen gesammelt. Tagtäglich sind wir mit neuen Leuten ins Gespräch gekommen und haben lustige Bekanntschaften gemacht. Wir haben gelernt mit ungewohnten und neuen Situationen umzugehen und uns in Menschen hineinzuversetzen, die eine völlig andere Mentalität pflegen. Dadurch haben wir, wie schon erwähnt, uns selbst weiterentwickelt und sind sicherlich auch etwas reifer geworden.

Zum Schluss wollen wir auch noch ein großes „Dankeschön“ aussprechen. An erster Stelle an das ERASMUS-Team von Feldkirch, welches diese tolle Erfahrung für uns möglich gemacht hat. Danke sagen wir auch an die Lehrer:innen hier in der Schule, die uns aktiv in den Unterricht miteingebunden haben, und an alle einzigartigen Menschen, die wir während dieser Zeit kennenlernen durften. Wir hoffen es ist kein Au revoir für immer, sondern ein à bientôt!

Ella Taenzer (8e) und Rosalia Oberndorfer (9m)

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